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Nachhaltig einkaufen: Tipps für faire Kleidung

Fair gehandelte Kleidung - was ist das eigentlich?

Es handelt sich hier um Kleidungsstücke, bei deren Herstellung die Belange der Arbeiter*innen berücksichtigt werden: feste Arbeitszeiten, rechtliche Sicherheit, keine Gesundheitsschädigungen bei der Arbeit, keine Kinderarbeit, keine Diskriminierung aufgrund von Herkunft oder Religion.

Es gibt eine Vielfalt von Siegeln, deren Vergabe allerdings nicht überprüft wird.

Diese Siegel sind verlässlich:

FWF (Fair Wear Foundation): Firmen, die dieser Stiftung beitreten, verpflichten sich zur Einhaltung bestimmter Richtlinien und lassen eine jährliche Prüfung der Produktionsstätten zu. Die gesamte Lieferkette wird überprüft, z.B. auch Arbeitsbedingungen auf den Baumwollfeldern.

G.O.T.S. (Global Organic Textile Standard): Hier wird überwiegend die Bio-Qualität der verwendeten Baumwolle überprüft, also deren sortenreine Verarbeitung  und Lagerung sowie die Lieferkette, außerdem die verwendeten Farbstoffe bei der Weiterverarbeitung. Ebenso wird auf soziale Kriterien Wert gelegt. Die vorgegebenen Standards werden regelmäßig überprüft.

Fairtrade: Dieses Siegel ist schon aus dem Lebensmittelbereich bekannt, wird aber auch im Textilbereich verwendet. Es werden gezielt kleinere Betriebe gefördert. Langfristig abgeschlossene Lieferverträge und garantierte Preise schaffen Planungssicherheit. Außerdem wird eine Fairtrade-Prämie gezahlt, die in Entwicklungshilfe und Bildung fließt. Auch hier wird die gesamte Lieferkette überprüft.

Grüner Knopf: Dieses erst 2019 eingeführte Siegel überprüft sowohl Unternehmen auf die Einhaltung menschenrechtlicher, sozialer und ökologischer Standards als auch die Produkte auf ökologische Kriterien. Produkte mit diesem Siegel sind schon in Discountern mit Textilangebot oder bei Anbietern preiswerter Mode zu finden. Die Homepage www.gruener-knopf.de hält detaillierte Informationen bereit.

Kleidung, die keins dieser Siegel trägt, muss deswegen nicht automatisch "unfair" sein. Es gibt in fast jedem Land vorbildlich arbeitende Firmen, die ihre Mitarbeiter*innen vor gesundheitlichen Schäden schützen und angemessen bezahlen. Schon ein Blick auf das Herkunftsland sagt viel aus. In der EU hergestellte Kleidung ist in der Regel unbedenklich wegen der hohen Sicherheitsstandards. Außerdem gibt es viele kleine Modelabels und neu gegründete Marken, die sich eine Zertifizierung nicht leisten können.

Bei Kleidung aus Ländern, deren Arbeitsbedingungen als problematisch bekannt sind, ist es sinnvoll, sich auf eins der genannten Siegel zu verlassen.

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